03. Februar 2014 – 00:01 Uhr
Flensburger Sraße 10 – Kastel
FF-Einheit
Einsatz 06 und 07 – 2014
Ein Vollbrand eines Einfamilienhauses in der Flensburger Straße in Kastel beschäftigte die Wiesbadener Feuerwehren in der Nacht zum Montag. Gegen Mitternacht liefen in der zentralen Leitstelle der Berufsfeuerwehr zahlreiche Notrufe ein, die über eine Explosion mit anschließendem Feuer im Gebäude berichteten. Für die Kostheimer Feuerwehr begann kurze Zeit später ein Einsatz, der sich bis auf eine kurze Unterbrechung bis etwa 15 Uhr hinzog.
In der ersten Phase wurde die FF Kastel sowie der Löschzug der Berufsfeuerwehr alarmiert. Als jedoch die ersten Kräfte vor Ort eintrafen, stand das Gebäude schon im Vollbrand und es man forderte direkt Verstärkung nach. Zusätzlich zum Basis-LF der Wache 1 wurden die Kameraden aus Kostheim alarmiert. Obwohl zu Beginn des Einsatzes von mindestens einer Person ausgegangen werden musste, die sich noch im Haus befand, konnte die Feuerwehr nicht mehr ins Innere des Brandobjektes vordringen. Man konzentrierte sich zuerst darauf, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindert. Als dies sichergestellt war, startete man die eigentliche Brandbekämpfung. Aus den fast allen Fenstern des Hauses sowie dem Dach schlugen die Flammen dem Himmel empor.
Auf der Gebäuderückseite musste man feststellen, dass die komplette Giebelwand eingestürzt war und im Garten lag. Mehrere Trupps unter Atemschutz nahmen einen massiven Löschangriff vor. Neben den diversen C- und B-Rohren kam auch das Wenderohr der Drehleiter zum Einsatz. Etwa eine Stunde nach Einsatzbeginn, konnte zwar „Feuer aus“ gemeldet werden, jedoch standen den Kameraden noch umfangreiche Nachlöscharbeiten bevor. Durch die Explosion und den intensiven Brand konnte das Gebäude wegen akuter Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden. Hierdurch war man gezwungen, auch die letzten Glutnester ausschließlich von außen zu löschen. Die anfänglich noch im Haus vermutete Bewohnerin, konnte glücklicher Weise bei einer Bekannten in Wiesbaden-Erbenheim angetroffen werden. Die Einsatzleitung entschloss sich dennoch, den Trümmerbereich vorsichtshalber mit Rettungshunden der Wiesbadener Hundestaffel abzusuchen. Diese Überprüfung brachte jedoch keine neue Erkenntnisse – keine der Hunde hatte etwas angezeigt.
Nachdem die Nachlöscharbeiten gegen 4 Uhr beendet waren, konnten bis auf eine Brandwache, die durch die Kameraden der Kasteler Wehr gestellt wurde, alle anderen Einsatzkräfte einrücken und Ihre Fahrzeuge wieder aufrüsten. Die Feuerwehren Erbenheim und Naurod besetzten zwischenzeitlich die Feuerwachen 2 und 3. Zur Verpflegung der Kräfte vor Ort, wurde der AB-Sozial zusammen mit der Logistikgruppe der FF Stadtmitte ebenfalls nach Kastel beordert.
Ablösen der Brandwache – schrecklicher Fund im Rahmen der Brandnachschau
Etwa drei Stunden nach dem ursprünglichen Einsatzende für die Kostheimer Feuerwehr, löste man um kurz vor 8 Uhr die der Kameraden aus Kastel aus der Brandwache heraus. Immer wieder mussten vereinzelt auflodernde Flammen abgelöscht werden. Im Laufe des Vormittags trafen Brandermittler an der Einsatzstelle ein, um die Ermittlungen zur Brandursache aufzunehmen.
In Verbindung mit einer im Vorfeld geplanten Nachsuche durch die Wiesbadener Rettungshundestaffel, wurde unter den Trümmern der Giebelwand eine getötete, männliche Person entdeckt. Noch während der Bergungsmaßnahmen, wobei die Kostheimer Kameraden durch das Basis-LF der Wache 2 sowie die FF Biebrich unterstützt wurden, stieß man auf einen weiteren Leichnam. Zur Bergung wurde der Trümmerhaufen teilweise mit Hand, teilweise mit schwerem Gerät des angerückten Technischen Hilfswerks abgetragen. Weitere Opfer wurden nicht gefunden.
Gegen Nachmittag konnte die Identität der beiden männlichen Personen durch die Polizei geklärt werden. Es handelt sich um zwei junge Männer im Alter von 15- und 18 Jahren. Aufgrund der vorgefundenen Spuren schließen die Spezialisten nicht aus, dass die erfolgte Verpuffung in Folge von unachtsamem Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten stattgefunden hat.
Da das Objekt weiterhin einsturzgefährdet ist, wurden noch Stützmaßnahmen durchgeführt. Eine Abriegelung mit einem Bauzaun soll ein unbefugtes Betreten verhindern. Um die vom Haus ausgehende Gefahr schnellstens zu beseitigen wird es vermutlich schon im Laufe der Woche – nach Freigabe durch die nun zuständigen Ermittlungsbehörden – abgerissen.
Auch in der zweiten Einsatzphase stand den Kameraden vor Ort der AB-Sozial für die Versorgung mit Essen und Trinken zur Verfügung. Die Wache 2 besetzte, wie schon in der Nacht, die FF Erbenheim.
Für die Feuerwehr Kostheim endete der Einsatztag gegen 15 Uhr mit einer ausgiebigen Einsatznachbesprechung im Feuerwehrgerätehaus. Insgesamt standen beim nächtlichen Löscheinsatz 16 Kameraden und beim Bergungseinsatz nochmals 11 Kameraden zur Verfügung.
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