Chronik der Jugendfeuerwehr

Am 23.Mai 1974 wurde bei der 100. Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Mainz–Kostheim im Vereinslokal „Muckel“ unter Vorsitz des Wehrführers Heinrich Henz die Jugendfeuerwehr gegründet. Von den anwesenden Mitgliedern wurde Günther Völcker zum 1. Jugendwart gewählt und jede Unterstützung zugesichert, um in seinem Aufgabenbereich “Jugend“ schnellstens voran zu kommen. Mit den ersten 11 Jugendlichen Michael Bott, Wolfgang Dittrich, Holger Fink, Rainer Mämpel, Gerhard Mayer, Michael Panhans, Valentin Ruthof, Roland Seeber, Toni Werner und Herrmann Wollstadt begann der Jugendwart in der Hoffnung, daß sich bald noch einige Jugendliche dazu gesellen.

Die ersten Mitglieder der Jugendfeuerwehr Kostheim mit ihrem ersten Jugendwart Günther Völcker (rechts)

Der Beginn war jedoch nicht leicht, denn es war Anfangs keine Schutzausrüstung für die Mitglieder einer Jugendfeuerwehr seitens der Stadt Wiesbaden vorhanden und somit auch kein Versicherungsschutz gewährleistet. Außerdem fehlte Anfangs noch ein weiterer Jugendlicher, den laut Satzung mussten mindestens 12 Jugendliche zur Gründung einer Jugendfeuerwehr vorhanden sein, um offiziell den Dienstbetrieb aufnehmen zu können. Dies ließ nicht lange auf sich warten und schon ein Jahr später traten zwölf Mitglieder der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr über.

Erstmals ging es zur einer Freizeit – Zeltfahrt an den Hertasee. Zum 2jährigen bestehen fanden in Kostheim die Jugend- Leistungswettkämpfe statt. 1977 wurde Karl-Theo Röhrig zum Jugendwart gewählt, da Günther Völcker das Amt des Wehrführers übernahm. Geübt wurde mit einem Tragkraftspritzen – Anhänger auf dem Parkplatz des benachbarten Linde-Werkes.

Veranstaltungen und Jugendausschuß-Sitzungen mussten in Lokalen oder Privaträumen abgehalten werden, da für die Jugendarbeit keine eigenen Räume zur Verfügung standen. Erstmals nahmen zwei Jugendliche der Jugendfeuerwehr Kostheim an der Prüfung zum Erwerb der Deutschen Leistungsspange teil, und erreichten in einer gemischten Gruppe mit der Jugendfeuerwehr Kastel das angestrebte Ziel. Die Pfingstfreizeit ging in diesem Jahr nach Lampertheim am Rhein. Bei den Zeltfahrten wurde immer die Fahne der Jugendfeuerwehr aufgestellt und rund um die Uhr bewacht. So kam es , daß bei einem Besuch der Feuerwehr Lampertheim während einer Dia-Vorführung die Nachtwache am Tisch einschlief.

Die berechtigte Altersklasse der Jugendwehr erwarb zusammen mit Jugendfeuerwehr-Angehörigen aus Medenbach zum zweiten mal die Leistungspange. In nächsten Jahr ging die Zeltfahrt der Jugend nach Dausenau an der Lahn. Dort entwickelte sich eine anhaltende Freundschaft mit den Feuerwehr Dausenau.

Endlich konnten auch die Jugendlichen nach der Fertigstellung des Erweiterungsbau des Gerätehauses ihre Veranstaltungen und treffen im Lehrsaal abhalten.1983 stellte sich die Jugendfeuerwehr erstmals auf dem Freizeitfest in der Eichenstraße der Bevölkerung vor und nahm auch erstmals am Kosteimer Rekrutenumzug teil.

Anlässlich des 10jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr, fanden die Leistungswettkämpfe auf dem Gelände des Turnverein-Kostheims, auf der Maaraue, statt. Nach den Wettkämpfen gab es zusammen mit den Eltern eine kleine Geburtstagsfeier. Ebenfalls in diesem Jahr nahmen die Jugendfeuerwehr an einem Hallenfußball-Turnier in Nordenstadt teil. Im darauffolgenden Jahr unterstützte die Jugendfeuerwehr den TVK beim Aufbringen eines neuen Platzbelag. Die Freizeitfahrt ging zum Donnersberg.

Um neue Mitglieder zu werben, wurde 1986 eine Flugblattaktion gestartet. An einer Großübung zusammen mit Jugendfeuerwehren nahm die Kostheimer Jugendfeuerwehr 1987 in Nordenstadt teil. Eine Freizeitfahrt nach Obernhof / Lahn konnte 1988 nur deshalb stattfinden, weil nach einem Verkehrsunfall mit einem der Transportern, Ernst Peter Schilling spontan und unbürokratisch die Fahrt durch ein Ersatzfahrzeug doch noch möglich machte. Als dank für diese Wohltätigkeit wurde er zum Ehrenmitglied der Jugendfeuerwehr ernannt. Ab 1989 mussten sich die Jugendlichen strecken um an die Gerätschaften der Fahrzeuge zu kommen, denn die Wehr erhielt das zweite Löschgruppenfahrzeug 16. Die Jugendfeuerwehr bedankte sich öffentlich bei der Bevölkerung für die Spendenbereitschaft anlässlich der ersten Jugendsammelwoche.

1992 belegte die Jugendwehr den ersten Platz bei Geschicklichkeits–Wettkämpfen in Gustavsburg. Um die Jugendlichen bei ihren Aktivitäten zu unterstützen, beschaffte die Wehr 1993 ein Mannschaftstransportfahrzeug. Der bisherige Jugendfeuerwehrwart Theo Röhrig übernahm das Amt eines Beisitzers im Ausschuss des Sadtjugendfeuerwehr–Verbandes und legte sein Amt daher nieder. Zum neuen Jugendwart wurde Thomas Stein gewählt. Die jährliche Freizeit führte nach Gemünden am Main. Auch in diesem Jahr, wurde die Leistungsübung zur Leistungsspange wieder zusammen mit der Nachbarwehr aus Kastel mit Erfolg gemeistert.

Ein zweitägiger Aufbaukurs für die Jugendwarte des Stadtkreises Wiesbaden fand 1997 im Unterrichtsraum der Gerätehauses Kostheim statt. Die Freizeitfahrt ging Weiber / Eifel.

Diese Aufzeichnungen stellen nur eine kleine Zusammenfassung der Geschehnisse innerhalb der letzten fünfundzwanzig Jahre da. Vieles gäbe es sicherlich noch niederzuschreiben das die Jugendarbeit in der Kostheimer Feuerwehr angeht. Die Entscheidung der Wehr eine Jugendfeuerwehr zu Gründen, ist und war ein wichtiger Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr Kostheim. Den über neunzig Prozent der Mannschaft in der Einsatzabteilung sind ehemalige Mitglieder der Jugendfeuerwehr, Allein diese Tatsache belegt die verantwortungsvolle und erfolgreiche Arbeit unserer Jugendwarte. Unsere Jugendfeuerwehr stellt eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für junge Menschen da und bietet zugleich die Möglichkeit sich mit moderner Technik vertraut zu machen.