Einsatz-Logo15. Mai 2012 – 16:44 Uhr
Luisenstraße
FF-Eihneit
Einsatz 14 – 2012

Dachstuhlbrand Luisenstraße - 15.05.12  Zu einem folgenschweren Dachstuhlbrand kam es am Dienstagnachmittag in der Kostheimer Luisenstraße. In einem derzeit in der Renovierung befindlichen Dachstuhl entstand ein Feuer aus bisher ungeklärter Ursache. Das Feuer griff auf das komplette Dachgeschoss über. Ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Häuser konnte verhindert werden.

Als das LF 10/10 der Feuerwehr Kostheim schon vier Minuten nach Alarmierung mit den ersten neun Kameraden an der Einsatzstelle eintraf, waren bereits offene Flammen aus mehreren Bereichen des Dachstuhles zu sehen. Zum Zeitpunkt des Brandes wurde dieser gerade mit neuer Dämmung verbaut und war halbseitig schon mit neuen Ziegeln gedeckt. Die noch anwesenden Handwerker konnten sich rechtzeitig ins Freie retten, so dass die Hauptaufgabe in der ersten Phase darin bestand, die Brandausbreitung zu unterbinden. Zügig wurde ein Trupp unter Atemschutz ausgerüstet, der sich mit einem Strahlrohr in den Innenangriff begab. Zeitgleich wurde mit einem weiteren C-Rohr eine Riegelstellung aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf das direkt angrenzende Nachbargebäude zu verhindern.

Dachstuhlbrand Luisenstraße - 15.05.12 Nachdem die Drehleiter zusammen mit dem Löschzug der Berufsfeuerwehr eingetroffen war, wurde diese in Stellung gebracht und versucht das Feuer von oben einzudämmen. Da die eigentliche Dachhaut in Form der Isolierung und neu gedeckter Ziegel von oben keine Angriffsfläche bot, wurde ein zusätzliches Strahlrohr von einem Trupp über das vorhandene Baugerüst vorgenommen. Alle zur Brandbekämpfung eingesetzten Trupps waren mit Atemschutz ausgerüstet.

Dachstuhlbrand Luisenstraße - 15.05.12 Obwohl das offene Feuer relativ schnell gelöscht bzw. unter Kontrolle gebracht werden konnte, war ein schnelles Einsatzende weit entfernt. Immer wieder loderten neue Flammen, begünstigt auch durch die Windverhältnisse, im kompletten Dachbereich auf. Erschwerend kam hinzu, dass die großflächig in Brand geratene Isolierschicht aus Naturstoff wasserabweisend und somit sehr schlecht abzulöschen war. Die Einsatzkräfte begannen damit, die Dachhaut in Form der Isolierung und Ziegeln von mehreren Seiten zu öffnen. Anfangs stand mühevolle Handarbeit im Vordergrund, im weiteren Verlauf wurden mehrere Motorkettensägen zum Einsatz gebracht. Zum Absichern der auf dem Dach tätigen Einsatzkräfte wurde eine weitere Drehleiter angefordert. Über die Leitern wurde nun je ein Absturzsicherungssatz eingesetzt. Da alle Arbeiten weiterhin nur unter schwerem Atemschutz ausgeführt wurden, musste auch der Abrollbehälter Atemschutz die Einsatzstelle anfahren.

Dachstuhlbrand Luisenstraße - 15.05.12 Der Brandschutt, sowie die Isolierreste wurden vom Dach in den Hinterhof und den Bereich vor dem Haus geworfen und dort mit zusätzlich aufgebauten Strahlrohren umfangreich abgelöscht. Mühsam arbeitete man sich durch immer wieder auflodernde Glutnester. Auch Stunden nach Ausbruch des Feuers, schlugen immer wieder Flammen aus den Zwischenräumen des Dachaufbaus. Den ganzen Abend lag eine unangenehm riechende Rauchwolke, vorwiegend über dem östlichen Teil Alt-Kostheims. Da alle Atemschutzkräfte mehrmals eingesetzt werden mussten, wurde zur Verstärkung gegen 20:30 Uhr die FF Kastel nachalarmiert. Deren Atemschutzkräfte sollten die schon mehrere Stunden im Einsatz befindlichen Kameraden entlasten. Um die ausreichende Versorgung der Einheiten mit Essen und Getränken an der Einsatzstelle sicherzustellen, wurde auch der AB-Sozial an der Schadenstelle aufgestellt. Um auch nach Einbruch der Dunkelheit sicher arbeiten zu können, wurde die Einsatzstelle umfassend ausgeleuchtet.

Dachstuhlbrand Luisenstraße - 15.05.12 Acht Stunden nach Ausbruch des Brandes war der Haupteinsatz beendet, der Dachstuhl überwiegend abgetragen und die glimmende Isolierung abgelöscht. Von der Wache 1 wurde das Ergänzungs-LF zur Ablösung der Einsatzkräfte und zum Stellen der Brandwache angefordert. Auch kleinere Kontrollarbeiten im Bereich der hinteren Gaube mussten von den Kameraden noch getätigt werden.

Die Kostheimer Feuerwehr, die mit 21 Kameradinnen und Kameraden vor Ort vertreten war, konnte in der Nacht um 01:30 Uhr einrücken und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit machen. Wegen der schmutzintensiven Löscharbeiten, musste auch die Einsatzkleidung gründlich gereinigt werden. Nach einem kleinen Mitternachtssnack in Form von heißen Würsten und Brötchen, verließen die Kameraden gegen 2 Uhr das Gerätehaus und traten den Nachhauseweg an.

Dachstuhlbrand Luisenstraße - 15.05.12 Noch während den Löscharbeiten besichtigten Experten der Kriminalpolizei die Brandstelle. Eine Brandursache konnte in dem frühen Stadium der Ermittlungen noch nicht festgestellt werden. Ersten vorsichtigen Schätzungen zufolge, wird der entstandene Sachschaden auf etwa 200.000 € geschätzt. Neben dem völlig durch den Brand zerstörten Dachgeschoss, wurde auch der übrige Teil des Hauses durch das Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen.

Während der Löscharbeiten wurden die Feuerwache 2 und 3 durch Kameraden der FF Schierstein und FF Naurod besetzt. Durch das massive Aufgebot an Feuerwehrkräften, kam es rund um die Einsatzstelle zeitweise zu erheblichen Behinderungen des Straßenverkehrs. Auch die Fahrtrouten der Linienbusse 33 und 56 wurden erheblich behindert, da der Kreuzungsbereich Luisenstraße / Viktoriastraße größtenteils voll gesperrt war.

Insgesamt in Kostheim im Einsatz waren:

  • FF-Kostheim
  • Löschzug 2 der Berufsfeuerwehr
  • Ergänzungs-LF der Wache 3
  • AB-Atemschutz
  • zweite DL der Wache 1
  • AB-Sozial
  • FF Kastel
  • Polizei zur Absicherung
  • Brandursachenermittlung der Kripo
  • ein RTW zum Eigenschutz der Einsatzkräfte
  • Fahrdienstmeister der MVG
  • Notdienst der Stadtwerke Mainz (Stromabschaltung)