Mit einem nicht alltäglichen Übungsdienst startete die Kostheimer Feuerwehr in den September. Während normaler Weise Themen wie tragbare Leitern, Löschangriffe und Atemschutzeinsätze auf dem Themenplan stehen, beschäftigten sich die Kameradinnen und Kameraden an diesem Tag mit lebenden Pferdestärken.


Um im speziellen Ernstfall – der zum Glück schon mehrere Jahrzehnte zurück liegt – richtig auf Pferde zu zugehen oder sie sogar wegzuführen sowie beruhigen zu können, war die Wehr zu Gast auf dem Reitstall Weiherbrunnenhof der Familie Bopp. Alexandra Becker, ebenfalls mit Ausbildung zur Feuerwehrfrau und Ideengeberin, empfing die Kostheimer Feuerwehrleute mit vier weiteren Pferdehalterinnen samt ihrer tierischen Lieblinge.

Nach dem Rundgang über den Hof, der aktuell baulich um eine Reithalle erweitert wird, und bei dem man die einzelnen Gebäude sowie die Gefahrenschwerpunkte erläutert bekam, folgte eine ausführliche Erklärung rund um das Pferd. Dabei bekam man einen äußerst interessanten Einblick darin, wie man sich den Tieren nähert, wie sie teilweise reagieren und was man unbedingt im Umgang mit Pferden vermeiden sollte.

Im Anschluss teilte man sich in Kleingruppen auf und konnte dann diverse praktische Übungen vollziehen. Neben dem Ansprechen eines im Gatter frei laufenden Tieres, galt es jeweils zu zweit das Pferd zu beruhigen und das Halfter anzulegen. Auch das Nutzen der Feuerwehrleine als Ersatz für einen professionellen Halfter konnte man einmal praktisch anwenden. Zu guter Letzt bekam man die Aufgabe, das jeweilige Pferd aus einer Box herauszuführen. Da Pferde zu den Fluchttieren gehören, bekam man zudem eine Hilfestellung gezeigt, die unter Umständen in Extremsituationen helfen kann, das Tier dennoch führen oder umstellen zu können. Man deckte die Augen mittels eines Tuches oder einer Jacke ab und stellte fest, dass man dann mit etwas Einfühlungsvermögen die etwa 500 kg schweren Pferde zielgerichtet führen kann.

Als finale Gemeinschaftsaufgabe mussten die Pferde zusammen vom Reitplatz zu den Paddocks, ihrer Außenkoppel, geleitet werden ohne sie einzeln zu Halftern. Mittels einer Feuerwehrleine und einer gebildeten Personenkette gelang auch dies recht schnell.

Die Kostheimer Feuerwehr bedankt sich herzlich bei der Eigentümerfamilie Bopp sowie bei den engagierten Pferdebesitzerinnen Alex, Jade, Lara, Hannah und Vanessa die ihr Wissen an diesem Tag äußerst anschaulich weitergegeben haben. Ihre schwergewichtigen Lieblinge Chispa, Drago, Chelsea, Sam sowie Naomi haben mit ihrer Gelassenheit und Geduld auch einen entscheidenden Teil zu einer rundum gelungenen Übung beigetragen.

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