Nächtliche Evakuierung und andere Highlights

Nach langem Warten und vielen Stunden der Vorbereitung stand nun endlich das ersehnte Zeltfahrtwochenende der Kostheimer Jugendfeuerwehr vor der Tür. Mit drei Fahrzeugen, 17 Jugendlichen und 4 Betreuern ging es am vergangenen Mittwoch nach Oberginsbach bei Tauberbischofsheim. Nach einer heißen und anstrengenden Fahrt mit einigen Staus, waren alle froh, als die Kolonne auf dem Platz einbog.

Fast wichtiger wie die erste Verpflegung war der Aufbau der eigens für die Fahrt beschafften mobilen Satellitenanlage, denn der Spielplan der WM sah vor, dass ausgerechnet kurz nach der Ankunft Klinsis Buben gegen Polen antreten mussten.

Am darauf folgenden Tag wurde bei sommerlichen Temperaturen der direkt an das Gelände angrenzende Badesee beschlagnahmt. Da auch diverse Boote zum Paddeln zur Verfügung standen, war an weitere Aktivitäten an diesem Tag nicht mehr zu denken.

Am Donnerstagabend stand zum ersten Mal eine Abkühlung von oben auf dem Programm. Innerhalb kürzester Zeit war die Sonne hinter dicken Wolken verschwunden und es entlud sich ein Gewitter, was glücklicher Weise schnell vorbeigezogen ist. Nur einen Regenschutt zusammen mit Hagel hatte dazu geführt, dass sich alle in das auf dem Gelände befindliche Küchen- und Sanitärhaus zurückziehen mussten.

Doch es sollte nicht das einzige Gewitter sein, was erlebt werden durfte. Nur wenige Stunden nach dem ersten, braute sich in der Nacht ein weiters – viel heftigeres – Gewitter zusammen. Innerhalb von 5 Minuten wurden alle aus den Zelten „evakuiert“ und mussten wieder im Haus Unterschlupf suchen. In Anbetracht der Stärke des Gewitters, war dies eine kluge Entscheidung der Betreuer.

Nach einem ruhigeren Freitagmorgen machten sich dann alle – samt einem Anhänger mit den Booten – auf in Richtung Unterginsbach, wo ein weiterer Badesee war.

In der Nacht auf Samstag versuchten sich die Betreuer dann als Suchmannschaft. Mitten in der Nacht war ein Passant mit einer Kopfplatzwunde auf dem Zeltplatzgelände aufgetaucht. Zwei weitere, ortsansässige Personen die dem Verletzen geholfen haben, gaben dann an, einen Geländewagen zu suchen, der eventuell verunfallt sei. Mit zwei Fahrzeugen wurde dann die nähere Umgebung abgesucht. Da niemand gefunden werden konnte, wurde die örtliche Polizei verständigt, die auch die weitere Suche übernahm. Viel Schlaf war nach der ganzen Aktion aber nicht möglich, da kurz vor dem Morgengrauen noch einmal die Polizei eintraf um Detailinformationen einzuholen.

Am Samstag musste früh aufgestanden werden, denn der Tag war mit zwei weiteren Highlights der „anstrengendste“ Tag der Zeltfahrt. Nach einer Besichtigung eines Salzbergwerkes bei Bad Friedrichshall und einer etwas längeren Mittagsruhe, ging es mit 7 Kajaks für knapp 3 Stunden auf den Neckar. Nach einem interessanten Schleusen, durfte die Gruppe kurz nach der Schleuse Gundelsheim wieder an Land gehen. Müde aber rundum zufrieden wurde abends noch der Grill angeschmissen, wonach die ersten ziemlich erschöpft in ihren Schlafsack krochen.

Nach einem zünftigen Frühstück wurde der Platz wieder auf Vordermann gebracht, und das Gebäude geschrubbt. Kurz vor der Abfahrt wurde dann noch die obligatorische Taufe unserer erstmalig bei der Freizeitfahrt leilnehmenden Jugendlichen durchgeführt. Käpt´n Blaubär, Duracell, Notruf, Luftpumpe und Tauchsieder waren die neu getauften Spitznamen.

Mit knapp einer Stunde Verspätung traf der Konvoi dann wieder am Kostheimer Gerätehaus ein, wo schon die ersten Eltern sehnsüchtig auf Ihre Kinder warteten. Als die Fahrzeuge ausgeräumt und gereinigt waren hieß es dann Abschied nehmen. Nun fängt die lange Zeit des Wartens wieder an, bis es im nächsten Jahr wieder soweit ist: Jugendfeuerwehr Kostheim geht auf große Fahrt.