Nach mehreren Wochen der Vorbereitung und unzähligen Telefonaten, startete am letzten Samstag im August eine größer angelegte Übung der Kostheimer Feuerwehr. Durch den bevorstehenden Abriss der Mehrfamilienhäuser in der Zelterstraße 1-5, ermöglichte die GWW den Feuerwehrkräften eine realitätsnahe Ausbildung. Neben Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr aus Kostheim waren auch Kameraden der Wehren Nordenstadt, Medenbach und Delkenheim, die Drehleiter der Berufsfeuerwehr sowie die IuK-Gruppe in die Übung mit eingebunden.

Angenommen wurde von den Planern eine in mehreren Gebäuden vorangegangene Brandstiftung, wobei sich noch unzählige Personen im Gebäudekomplex befanden und potentiell gefährdet waren. Nachdem die Nebelmaschinen den künstlichen Rauch in die Treppenhäuser gepustet hatten und mehrere Rauchgranaten in einer Wohnung gezündet waren, beorderte die eigens eingerichtete Übungsleitstelle die ersten Fahrzeuge zum Einsatzobjekt. Beim Eintreffen des Zugführers mit dem ersten Löschfahrzeug sowie der Drehleiter, drang dichter Rauch aus den zwei jeweils äußeren Gebäuden. Schnell war klar, dass weitere Verstärkung nötig war. Somit wurden auch die restlichen Löschfahrzeuge samt der IuK-Gruppe in Marsch gesetzt. Während seitens der Löschmannschaften Schläuche ausgerollt, Hydranten angezapft und Atemschutzgeräte aufgezogen wurden, ging die Drehleiter in Stellung und rettete umgehend zwei am Fenster um Hilfe rufende Personen aus dem vierten Stock.

Die IuK positionierte den ELW2 an einer günstigen Stelle und begann die Technik hochzufahren um den Einsatzleiter mit den verschiedensten Möglichkeiten in Form von Lagekarten sowie Kräfteübersichten zu unterstützen. Zusätzlich baute man das auf dem GW-IuK verladene Mannschaftszelt auf und nutzte es für die kurzerhand eingerichtete Verletztensammelstelle. Alle aus den Häusern geretteten Personen wurden hier nach der Erfassung betreut und wenn nötig verarztet.

Immer mehr Trupps rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus und wurden nicht nur zum Löschen des angenommenen Feuers eingesetzt, sondern auch dafür, die Räume nach weiteren Bewohnern abzusuchen und sie bei Antreffen unverzüglich in Sicherheit zu bringen. Auch die Jugendlichen, die nur mit Übungsatemschutzgeräten im rein mit Diskonebel verrauchten Gebäudeteil eingesetzt wurden, stand die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Vordergrund. Um zielgerichtet die Gebäude abzusuchen, musste die eine oder andere Tür gewaltsam geöffnet werden.

Während immer mehr Gerettete zum Sammelplatz geleitet wurden, versuchte man zeitgleich geeignete Lüftungsöffnungen zu schaffen, sodass der Rauch abziehen konnte.
Nach etwas mehr als einer Stunde beendeten die Übungsorganisatoren das wilde Treiben. Alle Personen waren aus den Häusern gerettet und das angenommene Feuer war gelöscht. Im Anschluss an eine kleine Verschnaufpause folgte eine kurze Übungsnachbesprechung, bevor das ausgepackte Material wieder zusammengeräumt und auf den Fahrzeugen verladen wurde.

Im Kostheimer Gerätehaus trafen sich zum Schluss alle Übungsteilnehmer zu einer kleinen Stärkung.

Insgesamt beteiligten sich mehr als 60 Personen an der Übung am Samstagvormittag. Die Kostheimer Feuerwehr bedankt sich an dieser Stelle bei der GWW, die es als Eigentümerin der Häuser es erst ermöglicht hat, eine solche Übung zu veranstalten.

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