(AZ) vom 13. Juli  2007

KOSTHEIM Vor dem alten Häuschen im Siebenmorgenweg stehen Zuschauer. Rauch dringt unter dem Rolladen hervor. Aus der Ferne erklingt eine Sirene, die Feuerwehr ist unterwegs. Kein Wunder, handelte es sich doch um die Sommerabschlussübung der Jugendfeuerwehr.

Von Bettina Müller-Salis

20 Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren, darunter drei Mädchen, nehmen an der Übung teil, zwei Löschfahrzeuge und ein Mannschaftstransporter sind im Einsatz. Inzwischen ist das erste Löschfahrzeug vor Ort, junge Leute in Schutzanzügen und mit Helm springen heraus, machen sich ans Entladen von Material, entrollen Schläuche, schließen Schlauchkupplungen an. Auch das zweite Fahrzeug ist vor Ort, die Besatzung kümmert sich um die “vermisste Person”.

“Die angenommene Lage für die Übung ist ein Wohnungsbrand, bei dem das Feuer auf die Nebengebäude übergreift”, erklärt Jugendwart Michael Stark. Zwei Einsatzabschnitte, seien vorgesehen, als erster die Suche nach der vermissten Person, als zweiter die Brandbekämpfung. In der Praxis geht alles ziemlich schnell, die beiden Einsatzabschnitte gehen ineinander über.

JF-Sommerabschlussübung 07.07.07

Um bei der Übung eine vermisste Person zu retten, müssen die zwei Jungs der Kostheimer Jugendfeuerwehr mit der Axt eine Tür öffnen. Foto: hbz/Kristina Schäfer

Inzwischen haben die Jugendlichen mit einer Axt die Tür aufgebrochen und mit Hilfe einer Trage die “vermisste Person” geborgen, andere haben die C-Rohre an den Hydranten angeschlossen, das Wasser spritzt auf die Garage, aus der dunkler Rauch entweicht, manchmal kracht es. “Im Gebäude haben wir eine Nebelmaschine eingesetzt, in den Nebengebäuden Rauchbomben und Kracher”, erklärt Stark die Vorbereitungen. “Während der Brandbekämpfung sind drei Trupps mit je einem C-Rohr im Einsatz.” Das Gebäude ist von der Eigentümerin für die Übung zur Verfügung gestellt worden, ein Abbruchhaus. Als der “Brand” gelöscht ist, wird ein Überdrucklüfter eingesetzt um den Rauch abzusaugen.

Der Jugendwart ist zufrieden mit dem Verlauf der Übung. “Das war sehr gut, wenn man bedenkt, dass viele der Jugendlichen noch sehr jung sind und teilweise erst in diesem Jahr in die Jugendfeuerwehr eingetreten sind.” Für vier der Älteren war diese Übung die letzte in der Jugendfeuerwehr, sie wechseln in die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr. Trotzdem, so Stark, suchen die Freiwilligen weiterhin Nachwuchs. Der kann sich bereits ab fünf Jahren bei den Bambini zeigen lassen, wie es bei der Feuerwehr zugeht und ab zehn Jahren bei der Jugendfeuerwehr mitmachen.