Donnerstag 13. Januar 2011 – Nach der nunmehr zweiten Einsatznacht ergaben die Rundgänge auf den Kostheimer Deichanlagen keine gefährdungstechnischen Veränderungen. Einzig ein etwas größerer Hasenbau, der sich vermutlich bis tief in die Deichsubstanz erstreckt, steht derzeit unter genauerer Beobachtung. Ansonsten konnten entlang des Dammverlaufs keine Auffälligkeiten festgestellt werden. Mittlerweile erreichte der Scheitel des Mainhochwassers den Pegel Raunheim, wodurch der Wasserstand momentan im Bereich knapp unter 5 Meter stagniert. Seitens des Mainoberlaufes wird in den kommenden Stunden mit sinkenden Wasserständen gerechnet.

Ganz anders sieht es am Rhein aus. Nach Informationen aus diversen Hochwasserübersichtsseiten, bildet sich derzeit eine weitere Hochwasserwelle am Oberlauf des Rheins. Die 6 Meter-Marke wurde am Vormittag in Mainz überschritten. Der Scheitel dieser erneuten Welle wird am Mainzer Pegel momentan für die Nacht von Samstag auf Sonntag erwartet. Aus jetzigen Abschätzungen heraus, wird ein weiterer Anstieg des Rheins in Höhe Mainz um etwa 60-80 cm wahrscheinlich. Sollte dies eintreten, werden große Teile der Maaraue nicht mehr befahrbar sein. Welche Auswirkungen auf die Deichanlagen zu erwarten sind, kann noch nicht abgeschätzt werden.

Betreten des Damms ist gefährlich
An dieser Stelle sei auch der Hinweis gegeben, dass das Betreten des Maindamms nicht ganz ungefährlich ist. Durch die Schneeschmelze und den nachfolgenden Regen sind gerade die Deichseiten sehr aufgeweicht. Speziell im Bereich des neu angelegten Käsbachflußbetts besteht die Gefahr, im frisch aufgefüllten Erdreich stecken zu bleiben. Ein Kamerad der Kostheimer Wehr versank bis weit über die Knöchel bei der Deichkontrolle und konnte nur mit vereinten Kräften wieder herausgezogen werden.