Einsatz-Logo16. Mai 2019 – 06:39 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
FF-Einheit / Alarmgruppe mit FF-Kastel
Einsatz 29/30 – 2019

In den frühen Morgenstunden wurde die Kostheimer Feuerwehr ursprünglich zu einem vermeintlichen Brand im Bereich der Reduit in Mainz-Kastel alarmiert (Einsatz 29). Auf der Anfahrt zur Einsatzstelle stellte sich jedoch schnell heraus, dass die Rauchentwicklung und somit der Einsatzort auf der anderen Rheinseite in Mainz waren. Somit wurde der Einsatz für die Wiesbadener Einheiten vorerst abgebrochen.

Da jedoch schnell klar war, dass die Mainzer Einsatzkräfte zeitnah viel mehr Einsatzpersonal benötigen würden um das Feuer im Dachbereich der Rheingoldhalle gelöscht zu bekommen, beorderte die Wiesbadener Leitstelle alle Einheiten für den ursprünglichen Einsatz in der Reduit nach Mainz.

Die Kostheimer Feuerwehr rückte in der ersten Phase mit beiden Löschfahrzeugen in die benachbarte Landeshauptstadt aus und bekam am Brückenplatz in Mainz angekommen, ihre Einsatzabschnitte zugeteilt. Das LF 10 beorderte man auf die Gebäuderückseite, um dort die Kameraden des Löschzuges der Mainzer Wache 1 zu unterstützen. Das LF16-TS verblieb auf der Vorderseite und unterstützte diesen Abschnitt.

Beim Eintreffen brannten große Teile der Dachkonstruktion und man versuchte von beiden Seiten dem Feuer zu Leibe zu rücken. Trotz des schnellen Eingreifens konnte nicht verhindert werden, dass sich der Brand in der verwinkelten Dachkonstruktion weiter durchfraß.

Nach und nach trafen weitere Feuerwehreinheiten an der Einsatzstelle ein und es begann eine mehrstündige Brandbekämpfung, die nur dadurch durchgeführt werden konnte, dass man an verschiedensten Stellen das Dach öffnete, um von dort den Löschangriff vorzunehmen. Das Feuer in den Zwischendecken bekämpfte man nicht nur von oben sondern versuchte sich zudem auch Angriffspunkte im Inneren des Gebäudes zu schaffen. Teile der oberen Konstruktion gaben schon nach kurzer Zeit nach, sodass bis zum abschließenden Abklären über den Aufbau und die Tragfähigkeit ein bedenkenloses Betreten nicht mehr möglich war.

Immer wieder schaffte sich das Feuer zurück und es musste überlegt werden, wie ein erfolgreicher Löschangriff durchgeführt werden kann. Man entschied sich, große Teile – zumindest der zur Rheinstraße gelegenen – Dachfläche mit Schaum zu fluten. Hierzu waren zeitweise sechs Drehleitern eingesetzt.

Auf dem Flachdach der Gebäuderückseite konzentrierte man sich darauf, dass sich das Feuer nicht unbemerkt weiter unter den Bitumenbahnen ausbreiten konnte. Mit schwerem Gerät und größtenteils unter Atemschutz öffnete man die Dachhaut an verschiedenen Stellen, um von diesen Zugriffspunkten Löschwasser samt Schaummittelzumischung einbringen zu können.

Sieben Stunden nach Beginn des Einsatzes wurde die Kostheimer Wehr aus dem Einsatz herausgelöst. Zu diesem Zeitpunkt war das Feuer größtenteils aus und die restlichen Einheiten konzentrierten sich auf die umfangreichen Nachlöscharbeiten. Neben den Einheiten der Feuerwehr waren auch das Technische Hilfswerk in die Arbeiten – speziell das Öffnen der Dachhaut – eingebunden.

Bis die Kameraden aus Kostheim, die letztendlich mit allen drei Einsatzfahrzeugen und 18 Kräften in Mainz eingebunden waren, alle Fahrzeuge wieder aufgerüstet hatten vergingen noch einmal gut 2 Stunden. Um 15:50 Uhr gönnte man sich zum Abschluss des anstrengenden Tages ein kleines Feierabendeis im Gerätehaus.

Die Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen und freiwilligen Kameraden aus Mainz verlief aus Kostheimer Sicht äußerst reibungslos und strukturiert. Auch wenn man die Zusammenarbeit gerne nur bei einer gemeinsamen Übung durchgeführt hätte, zeigt es, dass beide Landeshauptstätte in Extremsituationen sich gegenseitig tatkräftig ergänzen.

[FAGP id=5128]