Einsatz-Logo04. Mai 2011 – 21:38 Uhr
Mühlweg 13A
FF-Einheit
Einsatz 17 – 2011

Feuer Mühlweg - 04.05.11 Gegen 21:30 Uhr am Mittwochabend, liefen in der Leitstelle der Berufsfeuerwehr Wiesbaden im Sekundentakt die Notrufe über eine in Vollbrand stehende Scheune im Kostheimer Mühlweg ein. Aufgrund der Vielzahl der Meldungen sowie der Information, dass in unmittelbarer Nähe zur Brandstelle ein Wohnhaus und ein Flüssiggastank gefährdet seien, wurde vom Leitstellenpersonal direkt nach Alarmstufe 2 alarmiert. Hierbei wurden neben der Kostheimer Feuerwehr auch je ein Löschzug der Feuerwache 1 und 2 in Marsch gesetzt. Da es sich beim Mühlweg um eine Feldrandgemarkung handelt und von einer schlechten Wasserversorgung auszugehen war, beorderte man zusätzlich noch das Großtanklöschfahrzeug zur Einsatzstelle. Schon auf der Anfahrt war eine beachtliche Rauchentwicklung sowie Feuerschein zu sehen.

Feuer Mühlweg - 04.05.11Beim Eintreffen der ersten Einheiten vor Ort, stand die halboffen gebaute – ca. 150m² große – Lagerhalle bereits in Vollbrand. Um unmittelbar mit einem Löschangriff zu starten wurde ein knapp 50 Meter entfernter Hydrant zur Wasserversorgung zweier Löschfahrzeuge genutzt. Parallel begann man, eine Riegelstellung aufzubauen, um dass nicht weit entfernte Wohnhaus sowie den Flüssiggastank vor einem Übergreifen des Feuers zu schützen. Da immer mehr Strahlrohre von den vorgehenden Trupps aufgebaut wurden und zusätzlich das Wenderohr der Drehleiter zum Einsatz kam, musste eine weitere Wasserversorgung aufgebaut werden. Hierzu kam eine etwa ein Kilometer lange Schlauchleitung zur weiter entfernten Hochheimer Straße gelegt zum Einsatz. Diese musste für etwa zwei Stunden seitens der Polizei voll gesperrt werden.

Feuer Mühlweg - 04.05.11 Zwischenzeitlich hatte der Einsatzleiter nochmals die Alarmstufe von 2 auf 3 erhöht. Dies hatte zur Folge, dass weitere Einheiten nach Kostheim alarmiert wurden. Neben den Kameraden der FF Kastel und der FF Stadtmitte, setzten sich noch zusätzliche Kräfte der Berufsfeuerwehr in Richtung Kostheim in Bewegung. Da die Rauchentwicklung sowie der Feuerschein weithin sichtbar waren, kam es auch zu Notrufen aus dem angrenzenden Hochheim. Das war der Grund, dass sich auch die FF Hochheim auf den Weg in die Weinberge machte – die Rauchsäule wies ihnen den Weg.
Nachdem der umfassende Löschangriff aufgebaut war, wurde schnell ein Löscherfolg sichtbar. Insgesamt waren 8 C-Rohre, ein B-Rohr sowie das Wenderohr der Drehleiter eingesetzt. Der überwiegende Teil der Trupps ging hierbei unter Atemschutz vor. Ungefähr 25 Minuten nach Alarmierung konnte „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden. Kurze Zeit später war das Hauptfeuer gelöscht und man konnte sich den umfassenden Nachlöscharbeiten widmen. Die noch auf der Anfahrt befindlichen Einheiten konnten ihre Einsatzfahrt abbrechen und wieder zurückfahren. Die schon an der Einsatzstelle befindlichen Kräfte wurden nach und nach herausgelöst.

Großbrand Mühlweg - 04.05.11 Die Lagerhalle, in der landwirtschaftliche Geräte und ein Boot samt Anhänger untergestellt waren, brannte völlig nieder. Auch die direkt angrenzende Werkstatt konnte vor den Flammen nicht geschützt werden und brannte ebenfalls komplett aus. Im Umkreis zur Brandstelle war die Hitzeentwicklung so groß, dass die Scheiben des Wohnhauses geplatzt, ein weiter entferntes Holzständchen angefangen hat zu brennen und mehrere Plastikbehältnisse geschmolzen sind.

Glücklicher Weise kam bei dem Brand weder Mensch noch Tier zu Schaden. Die Schadenshöhe wurde seitens der Feuerwehr auf etwa 200.000€ geschätzt. Über die Brandursache konnte in der Nacht keine Aussage getroffen werden. Die Kriminalpolizei nahm aber noch während der Löscharbeiten die Arbeit auf.

Für die Kostheimer Wehr, die mit allen Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften vor Ort war, hieß es um 2 Uhr in der Nacht einrücken. Da aber die beiden Löschfahrzeuge komplett „leergeräumt“ waren, musste man zuerst auf der Feuerwache 2 frische Schläuche und Atemschutzgeräte verladen. Bevor aber der Einsatz gegen 4 Uhr endgültig abgeschlossen werden konnte, tankte man noch die leeren Tanks und Kanister mit frischem Treibstoff auf. Sieben Stunden nach Alarmierung traten die sichtlich erschöpften Feuerwehrkameraden den Nachhauseweg an – viele mussten kurze Zeit später ihrer normalen Arbeit nachgehen.

Während des Einsatzes wurden die 3 Berufsfeuerwehrwachen durch die Freiwilligen Feuerwehren Biebrich, Stadtmitte, Kastel, Kloppenheim und Bierstadt besetzt.

[Update 05.05.11]
Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Kriminalpolizei von Brandstiftung aus, da technische Ursachen auszuschließen seien! Die Polizei wendet nun Ihren Zeugenufruf an aufmerksame Bürger, welche eventuell Beobachtungen angestellt haben, die mit dem Entstehen des Brandes in Verbindung gebracht werden könnten.

Vielen Dank an Wiesbaden112, für die zur Verfügungstellung von Bildmaterial.

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