Einsatz-Logo20. April 2013 – 09:52 Uhr
Hauptstraße 1 – Firma SCA
FF-Einheit
Einsatz 10 – 2013

Altpapierplatz in Flammen - 20.04.13 Kurz nachdem am Samstagmorgen die ersten Meldungen über ein Feuer auf dem Firmengelände der Kostheimer Papierfabrik einliefen, war schnell klar, dass ein umfangreicher Einsatz bevorsteht. Zeitgleich mit dem Einlaufen des Brandmeldealarms in der Wiesbadener Leitstelle, meldete die ausrückende Werkfeuerwehr den Vollbrand eines Altpapierlagerplatzes. Sofort wurden neben dem Löschzug der Berufsfeuerwehr die FF Kostheim alarmiert. Den ersten eintreffenden Kräften bot sich folgendes Bild – auf einer Fläche von 30 mal 50 Meter stand ein Altpapierhaufen, der zum Teil bis zu sieben Meter hoch getürmt war, in Vollbrand. Nachdem sich der Einsatzleiter den ersten Überblick verschaffen konnte, wurde umfassend nachgefordert.

Altpapierplatz in Flammen - 20.04.13 Die Wehren aus Kastel und Biebrich, die IuK-Unterstützungsgruppe samt ELW2, beide Großtanklöschfahrzeuge (GTLF) sowie das Feuerlöschboot für die Unterstützung der Wasserversorgung wurden nachalarmiert. Ein Löschfahrzeug der FF Stadtmitte, welches sich gerade einsatzbereit auf der Feuerwache 2 befand, fuhr ebenfalls das Papierwerk an.
An der Einsatzstelle wurden primär durch die Vornahme von mehreren Monitoren und Strahlrohren zuerst die angrenzenden Lager- und Produktionsgebäude durch mehrere Riegelstellungen geschützt. Parallel mussten mehrere hundert Meter Schlauchmaterial verlegt werden, um eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen. Hierbei wurden neben den werksinternen Hydranten auch der nahegelegene Main „angezapft“. Durch das in Stellungbringen einer FP8000 der Werkfeuerwehr – eine Pumpe deren Förderleistung 8000 Liter pro Minute aufweist – wurde das Feuerlöschboot als Rückfallebene in Bereitstellung gehalten.

Altpapierplatz in Flammen - 20.04.13 Durch die nachrückenden Einheiten wurden weitere Rohre – zum Teil unter Atemschutz -vorgenommen. Auch die Dachmonitore der GTLF´s kamen zum Einsatz. Als die Wasserversorgung sichergestellt war, konnte ein umfassender Löschangriff gestartet werden. Etwa anderthalb Stunden nach Einsatzbeginn, war das offene Feuer gelöscht und es konnte mit den Nachlöscharbeiten – die sich bis in den Abend zogen – begonnen werden. Mit Radladern wurde nun der aus etwa 100t Ausschusspapier bestehende Haufen umgeschichtet. Immer wieder loderten die Flammen auf.
Altpapierplatz in Flammen - 20.04.13Probleme bereitete den Einsatzkräften das massiv auf den Platz geförderte Wasser, was auch wieder ablaufen musste. In Verbindung mit den Altpapierfetzen bildete sich eine zum Teil Stiefelhohe „Pampe“. Verlegte Schläuche verhielten sich wie Staudämme, die ein Abfließen verhinderten. Es wurden Paletten verlegt, um einigermaßen trockenen Fußes arbeiten zu können. Schläuche, Verteiler und Strahlrohre versanken im künstlichen Löschteich. Mit Dunggabeln mussten immer wieder die Ablaufwege frei gemacht werden.

Gegen 15 Uhr konnten die ersten Einheiten aus dem Einsatzgeschehen wieder ausgelöst werden. Die eigentlichen Nachlöscharbeiten dauerten bis in den späten Abend. Die Kameraden der FF Rambach und Igstadt wurden hierzu noch nachgefordert. Von der Werkfeuerwehr wird mindestens über das Wochenende eine Brandwache gestellt. Die Schadenshöhe wurde auf etwa 15000€ bis 20000€ beziffert. Über die Ursache des Brandes konnten keine Angaben gemacht werden. Die Anwohner wurden per Radio in der ersten Phase des Einsatzes darüber informiert, aufgrund der Rauchentwicklung ihre Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Altpapierplatz in Flammen - 20.04.13 Im Verlauf des Einsatzes wurden insgesamt 4 Einsatzabschnitte gebildet. Auch seitens des Rettungsdienstes waren mehrere Rettungswagen zusammen mit dem LNA (Leitender Notarzt) und OLRD (organisatorischer Leiter Rettungsdienst) zur Eigensicherung vertreten. Die verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr wurden durch die Freiwilligen Feuerwehren Schierstein, Dotzheim, Auringen, Medenbach und Heßloch besetzt. Die dienstfreien Beamten der Einsatzzentrale sowie alle dienstfreien ELD´s wurden ebenfalls hinzualarmiert um den Einsatzablauf vor Ort und im restlichen Stadtgebiet sicherzustellen.

Insgesamt waren über 100 Einsatzkräfte in den Großbrand in Kostheim eingebunden. Die Kostheimer Feuerwehr, die alleine 27 Kameraden zur Verfügung stellte, konnte gegen 18 Uhr die Einsatzstelle verlassen und ihre leergeräumten Einsatzfahrzeuge wieder aufrüsten. Knapp 10 Stunden nach Alarmierung war man wieder Einsatzbereit am Standort.