Samstag, 15. Januar 2011 – In den frühen Morgenstunden des Samstags, wurde mit Überschreiten der 6,3m am Pegel Mainz, die Hochwassermarke II erreicht. Bei dem morgendlichen Kontrollgang wurde festgestellt, dass sich Wasser durch die Deichrückwärtige Kanalisation nach oben drückt und die umliegenden Flächen überflutet. Vorerst wurde beschlossen, die Gulli- und Kanaldeckel kurzfristig mit Folie und Sandsäcken abzudichten. Bei einer zusätzlichen Begehung mit Fachkräften des Klärwerkes, sollte ein weiteres Vorgehen besprochen werden.
Bei der gegen 10 Uhr erfolgten Besichtigung mit den Fachkräften, wurde entgegen der morgendlichen Vorgehensweise entschieden, die Kanäle wieder zu öffnen. Durch das Abdichten staute sich das Wasser bis in die bewohnten Gebiete am Pfandlochweg zurück. Es wurde entschieden, dass ohnehin als Flutgebiet ausgewiesene Landfläche “voll laufen” zu lassen.
Undichte Spundwand in der Rosengasse
Parallel zur Kanalbesichtigung, erreichte die Verantwortlichen vor Ort eine Meldung, in der Rosengasse würde sich Wasser durch eine Spundwand drücken. Näheres hierzu ist aus dem gesonderten Bericht (Hier klicken) zu entnehmen.
Zufahrt zur Deichkontrolle erschwert
Durch dass nun allmählich stetig steigende Wasser auf den Zufahrtsstrecken zum Damm, musste im Laufe des Tages das Einsatzfahrzeug gewechselt werden. Das MTF konnte lediglich die Runde um 13 Uhr noch drehen, Abends war ein durchkommen nur noch mit dem LF10/6 möglich. Auch der Reiterhof ist nicht mehr ohne Gummistiefel zu Erreichen. Neben der Hauptzufahrt ist auch die Unterführung am Pfandlochweg mittlerweile mit Wasser gefüllt. (Weiterer Einsatzbericht – Hier)
Die Kontrollen des Damms selbst gaben keinen Grund zu sorge, er ist weiterhin zwar aufgeweicht aber intakt. Im Bereich der neuen Käsbacheinleitung wird aber dass frisch aufgefüllte Erdreich beobachtet, nicht dass es an dieser Stelle zu einem Abrutschen kommt.
Pegel-Vorhersage ungewiss
Der Pegel am Rhein erreichte in der Nacht am Samstagabend vorerst seinen Höchststand bei 6,49m. Die Tendenz hier wird ab Sonntag fallend sein. Weitere Hochwasserwellen sind auf dem Rhein nicht zu erwarten.
Die Situation am Maim hingegen ist noch nicht ganz entspannt, da momentan eine weitere Welle am Oberlauf zu verzeichnen ist. Während in Trunstadt der Scheitel durch ist, steigen die Pegel Flussabwärts in Würzburg weiter an. In wie weit diese zweite Mainwelle für unseren Ort an Bedeutung gewinnt, muss abgewartet werden. Auch sind die Prognosen über den zeitlichen Verlauf n derzeit noch nicht abschätzbar.
So lange noch keine spürbare Entspannung eintritt, wird die Deichwache der Kostheimer Wehr aufrecht erhalten bleiben. Vermutlich noch bis mindestens Mitte nächster Woche. Ein Schichtplan wurde bis Montagabend bereits erstellt.
Artikel:
- Wiesbaden112.de: Hochwasserlage in Wiesbaden weiter angespannt (Vielen Dank auch für das Bildmaterial!)
- Wiesbadener Kurier: Wiesbadener Feuerwehr im Hochwasser- Einsatz an Rhein und Main
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