Schon lange war es geplant, nun endlich hatte es funktioniert: die Kostheimer Jugendfeuerwehr bekam die Gelegenheit, bei einer Führung einmal hinter die Kulissen einer Papierproduktion schauen zu können. Auf dem Werksgelände in Kostheim betreibt der schwedische Konzern SCA mehrere Papieranlagen, die überwiegend zur Produktion von Hygienepapieren konzipiert sind. Der Rundgang, der von dem Mitarbeiter Herrn Sandro Giacinti geleitet wurde, begann bei der Anlieferung und Lagerung der für die Produktion benötigtem Altpapier.

In der ersten Produktionshalle, die sich angeschaut wurde, entsteht aus dem Altpapier ein für den Endverbraucher wieder nutzbares Hygienepapier. Durch große Maschinen läuft über viele Walzen ein schier endloser Papierstreifen, der am Ende auf einer übergroßen Rolle aufgewickelt wird. Je nach Anforderung der Kunden wird die Papierqualität und die Anzahl der Lagen variiert. Die sogenannte Mutterrolle wird für die weiteren Verarbeitungsschritte zwischengelagert. Gerade als die Gruppe vor dem Lager dieser Rollen stand, heulte die Werkssirene auf und die Gebäudealarmanlage ertönte. Es handelte sich hierbei nicht um ein Highlight des Rundganges, sondern vielmehr um einen reell eingelaufenen Brandmelder. Kurze Zeit später fuhr das erste Löschfahrzeug der Werkfeuerwehr zu dem Gebäude in dem der Alarm ausgelöst wurde. Glücklicher Weise handelte es sich um eine Fehlauslösung. Die Führung konnte mit einer kurzen Unterbrechung fortgeführt werden. Doch schon kurze Zeit später, beim Betreten eines anderen Produktionsgebäudes, ertönte erneut die Sirene und der Gebäudealarm. Wieder war ein eingelaufener Brandmelder die Ursache. Auch dieses Mal brannte es nicht wirklich, ein defekter Melder war die Ursache für die Auslösung.
Die Besuchergruppe machte sich auf, das Gerätehaus der Werkfeuerwehr anzuschauen. Die Löschfahrzeuge, die hier stehen, sind speziell auf die Bedürfnisse in einem Werk wie in Kostheim zugeschnitten. Eine große Anzahl von Schläuchen darf ebenso wenig fehlen, wie eine leistungsstarke Feuerwehrpumpe, die 8000 Liter pro Minute fördern kann.

Vor Ende des Rundganges wurde noch eine Halle besichtigt, in der aus den Mutterrollen die fertigen Handtuchrollen entstehen. Auch die Papiertücher, die aus den bekannten Spendern auf Toiletten von Gaststätten oder Kinos kommen, werden hier geschnitten, gefaltet und verpackt.

Nach der zweieinhalbstündigen Führung versammelte man sich vor dem Haupteingang zu einem Gruppenfoto. Als Dank für den interessanten Rundgang und die Erläuterung der einzelnen Abläufe, bekam Herr Giacinti einen Wimpel der Jugendfeuerwehr überreicht.

Die Kostheimer Jugendfeuerwehr möchte sich aber auch bei den Verantwortlichen des Werkes bedanken, die es erst ermöglicht hatten, dass diese Besichtigung stattfinden konnte.