Einsatz-Logo29. Juli 2014 – 18:33 Uhr
Ortsgebiet Kostheim / Kastel
FF-Einheit
Einsatz 84 bis 99  – 2014

Unwetter über Kostheim - 29.07.14

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In den letzten Wochen sind immer wieder aufs neue Unwetter über Teile Wiesbadens gezogen und haben zum Teil erhebliche Schäden angerichtet. Bei all diesen Wetterextremen wurde der Süden im Großen und Ganzen bisher verschont. Nachdem am Dienstagmittag eine erste Gewitterzelle über der Landeshauptstadt für mehrere Feuerwehreinsätze sorgte, zog gegen 18 Uhr eine weitaus größere Zelle aus Richtung Frankfurt westwärts. Schon kurze Zeit nach Einsetzen des Gewitters mit Starkregen häuften sich die Anrufe über die Notrufnummer 112. Durch die Zuordnung der Notrufe nach Herkunftsort, wurde schnell der aktuelle Einsatzschwerpunkt klar – diesmal trifft es die AKK-Ortsteile besonders stark.

Unwetter über Kostheim - 29.07.14 Während die ersten von letztendlich allen zwanzig Feuerwehren alarmiert wurden, entschloss man sich seitens der Leitstelle, im Kostheimer Gerätehaus eine Technische Einsatzleitung zu installieren. Mit Unterstützung der Informations- und Kommunikationsgruppe wurde der Lehrsaal kurzerhand in eine Einsatzzentrale umgebaut. Alle einlaufenden Hilfeersuchen wurden über diese sogenannte TEL abgewickelt und vergeben. Immer mehr freiwillige Wehren wurden alarmiert und in den Wiesbadener Süden, nach Kostheim beordert. Für eine gewisse Zeit diente der Parkplatz der ehemaligen Firma Linde als Bereitstellungsplatz. Von hier aus rückten die Kräfte zu ihren Einsätzen aus. Vorwiegend in Kostheim, aber auch in Kastel und anderen Vororten wurden die Hilfskräfte eingesetzt. Immer wieder mussten vollgelaufene Keller leergepumpt werden.

Unwetter über Kostheim - 29.07.14 Neben den vielen, weit verstreuten Einsatzstellen, war das Gebiet Uthmannstraße / Teufelsprung / Römerfeld und Im Sampel extrem betroffen. Hier war fast in jedem Keller ein Wasserschaden festzustellen. Eine Tiefgarage im Römerfeld drohte regelrecht voll zu laufen, da das eigene Hebesystem die anfallenden Wassermassen nicht mehr abpumpen konnte.

Unwetter über Kostheim - 29.07.14 Durch die relativ langsame Verlagerung des Unwetterkerns konnte teilweise die Kanalisation die enormen Regenmengen nicht mehr aufnehmen. Eine inoffizielle Wetterstation verzeichnete in der Ortsmitte 36 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in 80 Minuten. Immer mehr Einsatzstellen mussten im Kostheimer Gerätehaus auf freie Kräfte verteilt werden. Fast alle der 20 alarmierten Feuerwehren sowie die DLRG Kastel waren im Süden Wiesbadens im Einsatz.

Der Flächenmäßig größte Wasserschaden musste auf einem Firmengelände in der Steinern Straße abgearbeitet werden. Hier standen in zwei unterschiedlichen Gebäuden, die unteren Ebenen auf einer Fläche von insgesamt ca. 2500m² fünf Zentimeter voll Wasser. Alleine in diese Einsatzstelle, waren zeitweise 6 unterschiedliche freiwillige Wehren samt Berufsfeuerwehr mit Tauchpumpen, Wasserschiebern und I-Saugern eingebunden.

Unwetter über Kostheim - 29.07.14 Gegen 1 Uhr in der Nacht auf Mittwoch entspannte sich die Lage langsam. Die TEL konnte vom Feuerwehrhaus vor Ort, auf die Wache 2 verlagert werden und frei gewordene Kräfte konnten langsam den Nachhauseweg antreten. Die zu Spitzenzeiten fast 300 Einsatzkräfte wurden durch die Betreuungsgruppe des DRK zuerst im Kostheimer Gerätehaus, danach auf der Feuerwache 2 versorgt.

Die Feuerwehr Kostheim wurde nach ihrer Alarmierung zuerst im stark betroffenen Bereich des Sampelviertels aktiv, fuhr danach noch weitere Einzeleinsatzstellen an und unterstützte nachfolgend die Einheiten bei dem größeren Wasserschaden auf dem Firmengelände in der Steinern Straße. Eine genaue Einsatzzahl, die von den Kostheimern Kameraden abgearbeitet wurde, lässt sich zum Zeitpunkt der Artikelerstellung noch nicht sagen. Insgesamt waren für das Ortsgebiet etwas mehr wie 120 (!) Einsatzmeldungen eingegangen.

Update 02.08.14:
Nach Erstellen der einzelenen Tätigkeitsberichte, kann an dieser Stelle festgehalten werden, dass durch die FF Kostheim insgesamt 16 unterschiedliche Einsatzstellen abgearbeitet werden mussten.